Bereits 1960/61, wie in ihrem Buch beschrieben: "Vom Eckenstehen zum aktiven Gruppenmitglied", arbeitete die Italienische
Sozialarbeiterin Silvia Bernasconi mit Jugendlichen, die an der Straßenecke gelangweilt herumstanden. Die Methode der sozialen
Gruppenarbeit war für sie das geeignete Mittel, um den Einzelnen zur tragenden Säule einer starken, sozialfähigen Gruppe zu formen.
So waren z.B. für sie die Ziele und Zwecke Methoden, von der Gruppe aus gesehen, die jugendliche Selbsterziehung durch die
Gruppe zu erreichen, die Motivation für ihre Arbeit
-Verminderung von Spannungen, positive Führerrolle, Funktionen in der Gruppe, Rollen und Rangordnung
-Selbstbestimmungsrecht der Gruppe und des Einzelnen: Aktivieren, allgemeines Mitmachen, Mitsprache, Debatieren und Verantwortung übernehmen
-Bewußtmachen von "meinen" und "seinen" Bedürfnissen, Befriedigung der bewußten und unbewußten Bedürfnisse
-Erziehung zur Tolleranz.
Die Gruppe half dabei zur Entwickelung von "Wir-Gefühl" und zur Gemeinschaft:
-die Gruppe gibt Halt, durch ein gemeinsames Prograrmm, in einem eigenen Gruppenplatz
-eigene Symbole, Kontinuität, innerer Halt, gelenkte sublimierte Aggression, Aufbau von Werten und Normen
-in der Gruppe wachsen zwischenmenschliche Beziehungen, es entsteht ein "Wir-Gefühl".
So legte sie auch ein großes Augenmerk auf die Entwicklung der individuellen und der sozialen Kräfte.
-Hilfe bei der Rollenfindung und Einfluss auf Fehlhaltungen des Einzelnen gegenüber der Gruppe
-Beziehung zum Gruppenleiter.
Entscheidend für eine Arbeit mit diesen Jugendlichen sind dabei
-die Person des Sozialarbeiter/in als Mittlerfunktion zwischen Gruppe und Gesellschaft
-die Form der Führung, Demokratisch, Lessez - Faire, Autoritär, oder auch ein Mix
-Pflege der Beziehungen als unerlässliches Mittel zur Entwicklung sozialer Kräfte
-das gemeinsame Programm
-die Größe der Gruppe, 25-30 durchaus möglich, ideal 5-9 Personen
-die Zusammensetzung der Gruppe, aktive, passive Mitglieder, Pendler
-Hilfe Angebote an den/die Einzelnen
-der Gruppenleiter ist Fachmann/frau, mit angewandtem Wissen über die Psychologie des Einzelnen und der Gruppe
- auch Supervision als Hilfe für den Gruppenleiter.
Fazit:
Soziale Gruppenarbeit ist Zeitlos!
Sie muß aber immer auf die jeweiligen gesellschaftlichen Entwicklungen schauen und in die Gesamtarbeit mit einbeziehen.
Silvia Bernasconis: "VOM ECKENSTEHER ZUM AKTIVEN GRUPPENMITGLIED - soziale Gruppenarbeit mit Jugendlichen"
kann durchaus als Standard-Lehrbuch für zukünftige Gruppenpädagogen/innen/Streetworker gesehen werden!
Münsteraner Treffpunkt im VDIJB e. V.
Die Sfaya-Boys spielten in einem schmutzigen Stadtteil von Sousse - Sfaya, Tunesien für sich allein Boccia, bis zwei Sozialarbeiter, ein Tunesier und ein Deutscher auf ihre Einladung hin mit ihnen zusammen Boccia spielten. Das Eis war gebrochen! Wenige Tage später kamen sie in das MAISON DE JEUNES - SOUSSE und gehörten fortan zur festen Gruppe und waren sehr aktiv bei der Errichtung einer CITY-OASE in einer trostlosen Gegend ohne Bäume, Sträucher und Wasser
Zu der Gruppe um Samir aus Ägypthen ist der Kontakt bevor er richtig beginnen konnte, leider unerklärlich abgebrochen!
War Samir, Wasseringeneur, vielleicht ein Umweltaktivist?
Wir wissen es leider nicht!
Die "Unbegleiteten" Jugendlichen aus Afghanistan kamen zu uns nach Münster über Griechenland. Sie nahmen alle Integrationshilfen an, gingen zur Schule, besucheten nebenbei in ihrer Freizeit die Deutschkurse, die der VDIJB e. V. kostenlos anbot. Alle stehen in einem festen Arbeitsverhältnis, zwei machten eine Handwerkslehre, einer mit Abschluss als Friseurmeister, einer als Straßenbauergeselle bei einer renomierten Straßenbaugrosfirma.
Die Theorieprüfung muß er leider noch nachholen,wegen der vielen deutschen Fachwörter
VDIJB e.v. Gemeinnütziger freier träger der jugendhilfe n.g.o.